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Geschichtsstation 38: Post in Moers

 

1670 bestanden an der linksrheinischen Straße von Köln über Xanten in die Niederlande - der alten Römerstraße - in Hochstraß bei Moers eine kaiserliche Thurn und Taxische sowie eine kurfürstlich-brandenburgische Poststation. Am 16. September 1693 ernannte Thurn und Taxis die Witwe Pütz in Hochstraß zur Posthalterin. Diese kaufte am 16. Januar 1696 von der verwitweten Freifrau von Westrum einen 30 Morgen großen Bauernhof, „Theelens Kaath" genannt, und richtete darin die Hochstraßer Poststation mit einem Wirtshaus ein.

Postkutsche in der Kolonie Hochstraß (1922)
Postkutsche in der Kolonie Hochstraß (1922)

Die Familie Pütz führte die Poststation bis 1830. Mit dem Bau der Landstraße von Trompet über Schwafheim lief der Postverkehr zwischen Rheinberg und Uerdingen direkt über Moers; die Poststation in Hochstraß wurde überflüssig. Später erwarb Rheinpreußen den Pützhof, auch bekannt als Biermannshof, nachdem Schacht IV abgeteuft worden und die Förderung in Gang gekommen war.

Das Gebäude wurde zu Wohnungen umgebaut, in denen viele Jahrzehnte Rheinpreußen-Steiger residierten. Ein Teil bestand bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges als bäuerlicher Betrieb. Das Gebäude wurde 1975 abgerissen.

In der Stadt Moers diente zunächst das Moselsche Haus (heute Löwen-Apotheke) als Poststation. 1860 war das Postamt im Haus Ecke Steinstraße/Friedrichstraße untergebracht, bis 1880/1890 die Königliche Post auf der Uerdinger Straße einen Neubau errichtete. Dieser Bau wurde im Bombenkrieg 1944 zerstört und später, wie auch das alte Polizeigebäude an dieser Stelle, abgebrochen.

Postamt an der Uerdinger Straße (1973)
Postamt an der Uerdinger Straße (1973)

Auf dem Gelände entstand nach Plänen der Oberpostdirektion 1968-1971 ein neues Postamt. Das moderne viergeschossige Haus sollte in Bauweise, architektonischer Gestaltung und Ausstattung ein Schmuckstück im Stadtzentrum bilden. Die Nutzungsfläche wurde verdoppelt, das Gebäude auf Wunsch der Moerser Stadtplaner ca. 1,5 Meter hinter die ursprüngliche Straßenfront verlegt, um mehr Platz für Fußgänger und somit einen regen Publikumsverkehr zu schaffen. Die Schalterhallen für den Brief- und Paketdienst hatten getrennte Eingänge, in der Briefschalterhalle standen elf Schalter zur Verfügung.

Im Mai 2003 wurde das Postamt durch die neue Postagentur in der Grafschafter Passage (Homberger Straße) abgelöst und steht seitdem leer. 2013 wurde das Gebäude an einen Investor verkauft. 2014 sollen hier Wohnungen, Ladenlokale und ein Fitnessstudio entstehen.