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Geschichtsstation 31: Kastell Asciburgium

 

Asberg ist mit dem römischen Kastell Asciburgium zu identifizieren. Die archäologischen Befunde datieren das erste Militärlager auf 12 v. Chr., als der Feldherr Drusus (38-9 v. Chr.), Stiefsohn des Kaisers Augustus(64 v.-14 n. Chr.), das Oberkommando der römischen Streitmächte am Rhein übernahm, um den Raum bis zur Elbe zu erobern. Einer seiner Garnisonsplätze war Asciburgium, dessen Standort nah der Ruhrmündung gut überlegt war. Im so genannten Bruch hatte man einen sicheren Hafen im noch aktiven Rheinarm.

Brandgrab des 2. Jh. aus dem südlichen Friedhof von Asciburgium
Brandgrab des 2. Jh. aus dem südlichen Friedhof von Asciburgium

Der Hafenausbau an der heutigen Asterlagerstraße erfolgte zwischen 60-90 n. Chr., wurde aber bald nutzlos, weil der Rhein sich verlagerte. Der römische Historiker Tacitus (56-117 n. Chr.) beschrieb die Kriegsereignisse des Bataveraufstandes von 69/70 n. Chr., als das Militärlager und das Lagerdorf der Bevölkerung zerstört wurden. Kastell und Lagerdorf, das an der römischen Hauptstraße lag (heutige Römerstraße), wurden wieder aufgebaut.

Vom ersten Kastell sind nur Teile des Doppelgrabens bekannt, von den vier nachfolgenden Bau- und Erweiterungsphasen sind größere Teile erhalten.

Die fünf Bauphasen:

Kastell Grobdatierung Größe Truppeneinheit
1 2-5 v.Chr. 1,5 ha unbekannt; Wach- und Versorgungseinheiten
2 4 v.- 17 n. Chr. 1,7 ha Abteilung Legio II Augusta (300-400 Mann)
3 18-45 n. Chr. 2,0 ha cohors I Silaucensium (500 Fußsoldaten)
4 45-69 n. Chr. 2,1 ha ala I Tungrorum Frontoniana (500 Reiter)
5 70-84 n. Chr. 2,4 ha ala Moesica (500 Reiter)
Plan der Hauptstrukturen von Asciburgium, ca. 12 v. bis 420 n. Chr.
Plan der Hauptstrukturen von Asciburgium, ca. 12 v. bis 420 n. Chr.

Das Kastell war eines der vielen Kastelle an der niedergermanischen Grenze (Limes). Südlich gelegen befand sich das Kastell Krefeld-Gellep (Gelduba), nördlich war ein römischer Stützpunkt im heutigen Duisburg-Baerl (Calo). Ende des 1. Jahrhunderts wurde das Kastell aufgegeben; eine Wacheinheit blieb in Werthausen.

Südlich und westlich des Kastells erstreckte sich das Lagerdorf auf dem heutigen Duisburger Stadtgebiet (Burgfeld). An der Hauptstraße standen lang gestreckte Fachwerk- bzw. Lehm-Pfostenhäuser. Im Gegensatz zur Eisenzeit mit ihren Einzelhöfen und Weilern entstand in Asciburgium ein Zentralort mit einer Bevölkerung von zeitweise über 1.000 Personen.

Gräberfelder der Legionäre und der Bevölkerung lagen nördlich und südlich des Lagerdorfes. Ausgrabungen zeigten viele Bestattungssitten, ein Ergebnis der „Internationalisierung" der einwandernden Bevölkerung, denn Militäreinheiten aus Italien, Syrien, Belgien und dem Donaugebiet waren hier stationiert.

Um 370 n. Chr. baute man aus Stein im ehemaligen Kastell einen Zollturm von 18 x 18 Meter (burgus) mit Wehranlage. Das Ende von Asciburgium ist unbekannt, liegt aber wohl erst im 5. Jahrhundert.