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Geschichtsstation 04: Schloss

 

Das Moerser Schloss ist eine der ältesten im Rheinland erhaltenen hochmittelalterlichen Ringburganlagen. Als Landesburg der Grafen von Moers war es Zentrum der Grafschaft und Ausgangspunkt für die Gründung der Stadt (Stadtrechte 1300). Archäologische Grabungen haben die Entwicklung der Wasserburg vom 12./13. bis zum 16. Jahrhundert nachgewiesen. Die Herren von Moers, 1186 erstmals urkundlich erwähnt, errichteten etwa zu dieser Zeit einen Wohnturm aus Tuffstein in der Niederung der Moerse. Das Erdgeschoss ist im Schlosshof erhalten. Rund 100 Jahre später wurde um den Turm ein Hügel angeschüttet und mit einer Ringmauer mit mehreren Türmen umgeben.

Kastell Moers, Schrägaufsicht von Osten, Ansicht von Pierre Le Poivre (Ende 16. o. Anfang 17. Jh.)
Kastell Moers, Schrägaufsicht von Osten, Ansicht von Pierre Le Poivre (Ende 16. o. Anfang 17. Jh.)

Unter Graf Friedrich III. war das Haus Moers auf dem Höhepunkt seiner Macht und Bedeutung. Er sicherte seine alte Ringmauerburg mit einem zweiten Befestigungsring, einem Zwinger. Der Torturm des Hochschlosses wurde so verlegt, dass er mit der Zwingermauer bündig abschloss. 1519 wurden die Grafen von Neuenahr Herren in Moers. Nun entstand wohl der noch bestehende Wohntrakt auf der Westseite, zwischen der Ringmauer und der Zwingermauer, die dafür erhöht wurde. Graf Adolf (1553-1589), Feldherr des Kölner Kurfürsten und in niederländischen Diensten, ist wahrscheinlich die Verstärkung der Schlossbefestigung mit Wällen, Gräben und Eckbastionen zuzuschreiben.

Heraldisches Reiterporträt Friedrichs III. im Wappenbuch des Herolds Toison d’Or (zwischen 1429 und 1461)
Heraldisches Reiterporträt Friedrichs III. im Wappenbuch des Herolds Toison d’Or (zwischen 1429 und 1461)

Nach der Übernahme der Grafschaft 1601 ließ Moritz von Oranien (1567-1625) eine wesentlich größere Festung mit fünf Bastionen um das Schloss anlegen, zudem Schloss und Stadt mit einer sternförmigen Wall- und Grabenanlage umgeben. Die Festung wurde 1763/64 geschleift, das Schloss 1807 verkauft, der Ostteil abgerissen. 1810 erwarb der Fabrikant Friedrich Wintgens das Anwesen und ließ 1836 den Westteil an der Hofseite erweitern. 1905 verhalf Hermann Boschheidgen der Stadt Moers zum Erwerb des Schlosses. 1908 wurde im Schloss nach Umbau des Erdgeschosses das Grafschafter Museum eröffnet. Seit 1975 befindet sich in den Gewölbekellern das Schlosstheater Moers.

Friedrich III. von Moers (1391-1448)

Bruder des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Dietrich von Moers (um 1385-1463), Freund des Herzogs von Burgund und Mitglied des burgundischen Hausordens vom Goldenen Vlies. Mit ihm erreichte das Haus Moers den Höhepunkt von Macht und Einfluss im Rheinland und im Reich. Die Burg und das von ihm erbaute Haus am Markt beherbergten viele bedeutende Gäste

Walburgis von Neunahr-Moers, Portrait eines unbekannten Künstlers (Kopie um 1900)
Walburgis von Neunahr-Moers,
Portrait eines unbekannten Künstlers
(Kopie um 1900)

Walburgis von Neuenahr-Moers († 1600)

Letzte Regentin aus dem Moerser Grafenhaus nach dem Tode ihres zweiten Ehemannes Adolf von Neuenahr († 1589). Sie vermachte 1594 die von den Spaniern besetzte Grafschaft ihrem Verwandten Moritz von Oranien, Statthalter der Niederlande, der 1597 die Spanier vertrieb und 1601 Walburgis' Nachfolge antrat.

Büste von Hermann Boschheidgen (o.J.)
Büste von Hermann Boschheidgen (o.J.)

Friedrich Wintgens (1770-1856)

1803 errichtete er in Kasernen auf dem Kastell eine Baumwollspinnerei. 1810 kaufte er das verfallene Schloss und ließ es wieder herrichten, 1836 für seine Söhne ausbauen und östlich davon den ersten Teil des Parks anlegen.

Hermann Boschheidgen (1864-1924)

Als Wintgens' Erben Schloss und Park verkaufen wollten, sorgte der Amtsgerichtsrat und Heimatforscher 1905 für den Ankauf durch die Stadt Moers. Dafür wurde ihm im Schloss Raum für das Museum, die Sammlungen des 1904 gegründeten Vereins für Heimatkunde und seine Funde aus Asciburgium eingeräumt.

HaltestelleEntfernung
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Steinschen, Moers466 Meter
Königlicher Hof, Moers475 Meter
Rathaus, Moers476 Meter