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Geschichtsstation 13: Neumarkt

 

An der Stelle des Neumarkts lag im Mittelalter das „Meer", die zu einem breiten Graben aufgestaute Moerse, die Altstadt und Neustadt trennte. Außer dem Wasser schützten eine Mauer und ein Torturm am Ende der Steinstraße die Altstadt, Mauer und Ecktürmchen die Neustadt. Eine Brücke verband die getrennt befestigten Teile der Stadt.

Ausschnitt aus der Karte der Grafschaft Moers von Johannes Mercator (1497)
Ausschnitt aus der Karte der Grafschaft Moers von Johannes Mercator (1497)

Nach dem Bau der neuen Befestigung durch Moritz von Oranien (1567-1625) von 1601 bis 1620, die Schloss und Stadt in einer sternförmigen Wall- und Grabenanlage zusammenfasste, verlor das Meer seine Bedeutung. Zwischen 1614 und 1639 wurde es zum Teil verfüllt; es blieb ein schmaler Kanal, der nur noch der Abwasserbeseitigung diente. Auf dem neu gewonnenen Gelände wurden Gärten und Wege angelegt. 1664 wurde der mittlere Teil des Stadtgrabens zwischen Neustraße und Niederstraße überwölbt.

Der Meerturm, auch Mattorn genannt, 1907 abgerissen (1905)
Der Meerturm, auch Mattorn genannt, 1907 abgerissen (1905)

Damit war der Anfang zur Anlage des Neumarkts gemacht. Die Neustraße reichte jetzt bis an das „Meertor", das höchste und einzig übriggebliebene der mittelalterlichen Stadttore. Mit Uhr und Glocke von 1617 (heute im Grafschafter Museum im Moerser Schloss) wurde es zum Turm des um 1610 entstandenen Rathauses an der Steinstraße und war bis zu seinem Abriss 1907 das Wahrzeichen der Stadt.

An der Neustraße stand das Gebäude der neuen Stadtwaage von 1674 (die Waage befindet sich heute im Grafschafter Museum im Moerser Schloss). Um 1700 wird der neue Markt Lindenplatz genannt.

Noch 100 Jahre später galt er als Zierde der Stadt, als Ort des Vergnügens und der Erholung. Im 19. Jahrhundert um die Gärten an der Nordseite vergrößert, wurde er bis ins 20. Jahrhundert hinein als Schweinemarkt zum Bindeglied zwischen Stadt und Umland. Bald nach dem Anfall der Grafschaft Moers an Brandenburg-Preußen im Jahre 1702 wurden auch hier Verbrauchssteuern (Akzisen) eingeführt. Für deren Einnahme wurde zwischen Stadtwaage und Meerturm ein „Accise-Comptoir" eingerichtet. Zum Jubiläum der 200-jährigen Zugehörigkeit zu Preußen stifteten die Bürger 1902 ein Denkmal für König Friedrich I. (1657-1713), in dessen Regierungszeit Moers preußisch geworden war. Zur Einweihung kam Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) in die aufstrebende Bergbaustadt. 1913 sollte der zum Wall hin noch recht ländlich wirkende Platz städtebaulich aufgewertet werden: mit einem Rathaus am Nordende und angrenzenden Geschäfts- und Wohnhäusern. Der Erste Weltkrieg verhinderte die Realisierung, erst 1954 wurde dort ein neuer Rathausbau eingeweiht.

HaltestelleEntfernung
Rathaus, Moers136 Meter
Königlicher Hof, Moers223 Meter
Königlicher Hof, Moers280 Meter
Nordring, Moers285 Meter