„Gedenken ist ein Zeichen der Verantwortung. Es bedeutet, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die Lehren daraus für die Gegenwart und Zukunft mitzunehmen.“ So beschrieben Schülerinnen und Schüler der Hermann-Runge-Gesamtschule, der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und des Grafschafter Gymnasiums im Rahmen der Studienreise ‚Auf den Spuren der Moerser Opfer der NS-Zeit‘ ihre Gedanken zu den Gräueltaten der Vergangenheit. Ende März war die Gruppe, zu der auch geschichtsinteressierte Erwachsene sowie Vertreter der vhs und Moerser Vereine gehörten, nach Berlin und Oranienburg gereist. Unter Leitung von Stefan Otto-Bach vom ‚Verein Erinnern für die Zukunft‘ standen der Besuch der 2023 aufgestellten Gedenkstele für die Moerser Familie Leiss an der Gedenkstätte KZ Sachsenhausen in Brandenburg sowie der Bildungsstätte Deutscher Widerstand im Berliner Bendlerblock auf dem Programm. „Historisches Faktenwissen ist wichtig, um Geschichte zu begreifen, aber hier ist ein Ort, an dem Geschichte Menschen ergreift.” Mit diesen Worten hatte Bürgermeister Fleischhauer im Februar 2023 die Gedenkstele für die Familie Leiss eingeweiht. Nun hob die Schülergruppe hervor, dass „die Geschichte der Familie Leiss uns daran erinnert, dass Freiheit und Menschlichkeit geschützt werden müssen. Damals so wie heute.“
Moerser Vereine unterstützten die Studienreise
Eine weitere Station der Reise war die Bildungsstätte Deutscher Widerstand im Berliner Bendlerblock. Dort wird an die deutschen Widerstandskämpfer und Aktivisten wie Hermann Runge erinnert. Zum Abschluss ging es nach Brandenburg zur Gedenkstätte für die Euthanasie-Opfer. Dort ermordete das NS-Regime Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen unter dem Deckmantel einer Kuranstalt. Auf dem Programm der Exkursion stand die Erarbeitung von Täter- und Opferbiografien. „Wir danken allen Mitreisenden für die Teilnahme, insbesondere den Moerser Vereinen ‚Erinnern für die Zukunft‘, dem ‚Partnerschaftsverein Ramla-Moers‘, der ‚Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers‘ und dem ‚Arbeitskreis Internationale Zusammenarbeit mit Israel‘ für die Unterstützung“, betonte vhs-Fachbereichsleiter Tim Henning zum Abschluss. Die Teilnahme der Schülergruppen wurde durch das IBB (Internationales Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund) aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell unterstützt.